Auch in den kommenden Jahren ist in vielen deutschen Städten mit steigenden Immobilienpreisen zu rechnen. Was die Prognosen genau sagen, wie sich Corona auswirken könnte und wie Käufer jetzt vorgehen sollten, erfahren Sie in diesem Artikel.
Wie sind die Immobilienpreise aktuell?
Auch in den letzten Jahren sind die Immobilienpreise in deutschen Großstädten deutlich gestiegen. Im ersten Quartal des Jahres 2021 liegen die Immobilienpreise bei 120,8 Indexpunkten. Seit 2015 sind die Immobilienpreise also um 20,8 Prozent gestiegen. Dagegen hatte das letzte Quartal des vergangenen Jahres noch einen Indexwert von 115,6 zu verzeichnen.
Besonders Berlin und München stechen auch weiterhin unter den deutschen Großstädten heraus. In der deutschen Hauptstadt hat der Medianpreis für Wohnungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um 8,25 Prozent zugelegt, bei Häusern sind es sogar 13,81 Prozent. In München zeigt sich ein ähnliches Bild: Hier stieg der Medianpreis für Wohnungen im ersten Quartal des Jahres 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 8,49 Prozent, bei Häusern sind es immerhin noch 6,7 Prozent.
Ganz anders sieht es bei den aktuellen Bauzinsen aus: Diesen haben ihren Tiefpunkt zwar wahrscheinlich hinter sich, doch allen Anzeichen nach ist auch im Jahre 2021 mit anhaltend niedrigen Bauzinsen zu rechnen.
Wie ist die Prognose für die Immobilienpreise?
Um die Zukunft des deutschen Immobilienmarktes zu verstehen, muss man auch in die Vergangenheit blicken. So konnte der deutsche Immobilienmarkt über Jahrzehnte hinweg eine deutliche Stagnation verzeichnen. Seit 2010 steht dem eine steigende Nachfrage unter Investoren und Privatleuten gegenüber. Das führt zu rasant steigenden Immobilienpreisen: In manchen Regionen sogar um bis zu 60 Prozent und mehr auf Wohnungen und Häuser. Dazu kommen auch Einflussfaktoren wie niedrige Bauzinsen, eine stabile wirtschaftliche Lage und gestiegene Immigration. Die Folge waren und sind steigende Immobilienpreise für Privatleute und Investoren in vielen deutschen Großstädten.
Diese Entwicklung wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. So rechnen Statistiker mit einer Steigerung von bis zu 60 Prozent bis zum Jahre 2030 in den Städten München und Berlin, in Hannover sogar mit bis zu 30 Prozent Preissteigerung auf Häuser und Wohnungen. Vor allem München wird in den nächsten Jahren kräftig zulegen und könnte bis 2030 die 11.000-Euro-Marke beim Quadratmeterpreis knacken. Zum Vergleich: In Frankfurt am Main wird für das Jahr 2030 mit einem Quadratmeterpreis von gut 7.000 Euro gerechnet. Damit ist München schon jetzt so teuer wie für Frankfurt am Main zum Ende des Jahrzehnts prognostiziert wird.
Eine weitere Besonderheit im deutschen Immobilienmarkt liegt darin, dass deutsche Banken Eigenheime meist nie zu 100 Prozent finanzieren. Dadurch wird das Risiko einer Immobilienblase in Deutschland deutlich gesenkt. Darüber hinaus laufen deutsche Baukredite deutlich kürzer als zum Beispiel in Spanien, denn viele Deutsche wollen meist möglichst schnell wieder schuldenfrei sein. Der deutsche Immobilienmarkt ist deshalb auch langfristig besonders sicher vor Immobilienblasen und somit zusätzlich interessant für Investoren und Privatpersonen.“
Wie wirkt sich Corona auf die Immobilienpreise aus?
Man könnte meinen, dass sich Corona und die mit der Pandemie verbundenen Unsicherheiten negativ auf den deutschen Immobilienmarkt auswirken würden. Doch das Gegenteil ist der Fall: Gerade in Zeiten des Lockdowns wurden sich viele Deutsche ihres Wunsches nach einem eigenen Garten bewusst. Dazu kommen die Auswirkungen der neues Arbeitswelt in Verbindung mit Homeoffice und verbesserter Infrastruktur, vor allem schnelles Internet. In der Folge werden suburbane Immobilien immer interessanter für deutsche Investoren und private Anleger. So kommt es, dass selbst die Corona-Pandemie keinen dämpfenden Einfluss auf die Entwicklung der Preise für deutsche Wohnungen und Häuser hatte und vermutlich auch nicht haben wird.
Was sollten Käufer jetzt wissen?
Wenn Sie in den deutschen Immobilienmarkt einsteigen wollen oder Ihr Portfolio erhöhen möchten, dann sollten Sie in jedem Fall gelassen und überlegt vorgehen und vor allem Hektik meiden. Wenn Sie vor ein paar Jahren eine Wohnung oder ein Haus erworben haben, dann können Sie sich heute in vielen deutschen Städten über einen kräftigen Wertzuwachs freuen. Sollten Sie frisch im Geschäft mit Immobilien einsteigen, dann wünschen Sie sich diesen preislichen Zuwachs natürlich auch für die kommenden Jahre. Studieren Sie in jedem Fall die aktuellen Preise, die Prognosen für Ihre Wunschstadt in den nächsten Jahren und gleichen Sie beides mit Ihrer persönlichen finanziellen Situation ab. Denn in jedem Fall gilt: Wenn Sie in Immobilien investieren, sollte der Kauf in einer umfassenden persönlichen Kalkulation abgeglichen werden. Nur so können Sie sichergehen, dass sich Ihre Investition auch langfristig für Ihre persönliche Situation lohnt.
Wie sichern Sie sich günstige Zinsen?
Auch was die Zinsen für Ihre Investition im deutschen Immobilienmarkt betrifft, ist Hektik in jedem Fall fehl am Platz. Dennoch sollten Sie nicht all zu viel Zeit verstreichen lassen. Für die Zukunft kann mit steigenden Zinsen gerechnet werden, daher sollten Sie möglichst bald zugreifen, wenn Sie einen Baukredit mit günstigen Zinsen erwerben möchten. Das gleiche gilt für eine Anschlussfinanzierung: Auch wenn Sie erst in fünf Jahren eine Anschlussfinanzierung benötigen, können Sie sich schon jetzt mit einem Forward Darlehen einen günstigen Zinssatz sichern. In beiden Fällen können Sie durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes für die Wahl der günstigsten Zinsen auch trotz hoher Immobilienpreise viel Geld sparen.
Es kann also auch in den nächsten Jahren mit steigenden Immobilienpreisen gerechnet werden. Wenn Sie als Käufer jetzt richtig vorgehen und sich günstige Zinsen sichern, können Sie von den Entwicklungen in den nächsten Jahren kräftig profitieren.